1919

16. Oktober

Deutsches Reich

Adolf Hitler hält im Münchner Hofbräukeller seine erste politische Rede vor Mitgliedern der Deutschen Arbeiter Partei (DAP).

1920

24. Februar

Deutsches Reich

Die NSDAP (Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei) geht aus der DAP (Deutsche Arbeiterpartei) hervor.

1923

11. Januar

International

Die Weimarer Republik hält zu leistende Reparationszahlung an die Siegermächte des Ersten Weltkriegs zurück. Das führt dazu, dass Frankreich das Ruhgebiet besetzt.

11. Januar

Deutsches Reich

In Halle an der Saale wird der Wehrverband "Wehrwolf" gegründet. Zusammen mit dem "Stahlhelm" sind diese Organisationen Vorbilder für SA und SS.

14. Januar

Döbeln

Wegen der Besetzung des Ruhrgebietes durch französische Truppen wehen auch in Döbeln die Fahnen auf Halbmast.
Die Kirche begeht den Sonntag als vaterländischen Trauertag.

28. April

Döbeln

Vier Personen begründen im Geschäftslokal der Mühlengesellschaft Döbeln in Großbauchlitz die "nationalsozialistische Bewegung". 1924 wird diese aber verboten, existiert danach aber als Mundharmonikaklub "Herold" weiter.
Der Mundharmonikaklub "Herold" wird 1925 im Restaurant "Zur Krone"/Theaterrestaurant gegründet.

26. Juli

Döbeln

Am Bahnhof in Döbeln trifft ein Sonderzug mit Kindern aus dem besetzten Ruhrgebiet ein. Wegen Ernährungsschwierigkeiten erholen sie sich acht Wochen lang bei Landwirt_innen des Bezirks Döbeln.

8./9. November

Deutsches Reich

Missglückter „Hitlerputsch“ in München. Adolf Hitler und Erich Ludendorff marschieren in dieser Nacht mit mehreren, teil schwer bewaffneten Anhängern durch München und proklamieren die Absetzung der bayerischen und der reichsweiten Regierung. Dabei kommen vier Polizisten und 16 Gefolgsleute Hitlers ums Leben.

23. November

Deutsches Reich

Verbot der NSDAP tritt in Kraft.

1924

11. Oktober

Döbeln

In der Nicolaikirche weiht Pfarrer Keller unter großer Anteilnahme der Bevölkerung zwei „Stahlhelm“ und „Wehrwolf“- Fahnen.
Nach einem Marsch durch die Stadt findet im Staupitzbad ein „Deutscher Tag“ statt.
Es sind verschiedene Ortsgruppen des „Stahlhelm“ und des „Morgenleuchten“ anwesend.

1925

Döbeln

Der Oberkellner der „Weißen Taube“, Richard Wagner, stiftet der Ortsgruppe der NSDAP die erste Fahne.

27. Februar

Deutsches Reich

Neugründung der NSDAP durch Adolf Hitler.

18. Juli

Deutsches Reich

Adolf Hitlers Buch "Mein Kampf" wird veröffentlicht.

9. November

Deutsches Reich

Gründung der SS (Schutzstaffel).

1926

14. März

Döbeln

Zum Stiftungsball wird die Fahne des Grenadiervereins "Germania" durch Pfarrer Hermann aus Reichenberg/Moritzburg geweiht. Sie trägt die Inschrift: "Das Vaterland über alles".

13. Juni

Döbeln

Ein großes sächsisches Volkssturmfest der Gaugruppe Nordsachsen, welche ein Zusammenschluss des 22. Mulden-Zchopautal-Gaus mit 510 Teilnehmer_innen und des 8. Nider-Elbe-Gaus mit 88 Teilnehmer_innen ist, findet in Döbeln statt.

29. Oktober

Döbeln

Der Reichstagsabgeordnete Gregor Strasser spricht auf einer NSDAP - Wähler_innenversammlung im Schützenhaus.

1927

Döbeln

Der Döbelner SA-Sturm mit der Nummer 36 wird vom Chemnitzer Gruppenführer Losch gegründet.

1928

18. Mai

Döbeln

Im Schützenhaus spricht Fritz Tittmann von der NSDAP zum Thema: "Arbeiter, wer hat Dich betrogen?".

3./4. November

Döbeln

In Döbeln kommt es zum erste Gautreffen der NSDAP (Gauverband Sachen).
Nach einem Fackelzug versammeln sich etwa 1 300 Parteiangehörige auf der Schießwiese.
Die Redner Reichstagsabgeordneter Gregor Strasser, General Epp und Kapitänleutnant von Killinger sprechen in verschiedenen Sälen.
Zum Abschluss findet ein Zapfenstreich statt.

1929

25. Oktober

International

"Schwarzer Freitag" an der New Yorker Börse.

1930

14. September

Deutsches Reich

Die NSDAP verzeichnet einen Anstieg von 12 auf 107 Mandaten bei der Reichstagswahl, womit sie zweitstärkste Partei wird.

1932

8. April

Döbeln

Eine Rede von Joseph Goebbels (NSDAP) wird via Lautsprecher auf dem Martin-Mutschmann-Platz (heute Niedermarkt) übertragen.

13. April

Deutsches Reich

Verbot der SA (Sturmabteilung) und der SS.

14. Juni

Deutsches Reich

Aufhebung des Verbotes von SA und SS.

7. Juli

Döbeln

Auf einer Versammlung der NSDAP im Schützenhaus spricht Kapitänleutnant Manfred von Killinger.

9./10. Juli

Döbeln

Gautage des Gaues Nordsachsen, welche vom "Stahlhelm" (Bund der Frontsoldaten) veranstaltet werden, finden statt. "Wehrsportkämpfe" sind Teil der Veranstaltung.

17. Juli

Döbeln

Treffen der Sturmabteilung III/139 der NSDAP. Bei einem Aufmarsch mit 1000 Beteiligten der Abteilung kommt es zu zwei Angriffen auf Passant_innen aus der Formation heraus.

21. Juli

Döbeln

Die NSDAP Kundgebung auf dem DSC Sportplatz mit 7000 Personen wurde von Reichsorganisationsleiter Gregor Strasser organisiert und angemeldet.

30. Juli

Döbeln

NSDAP Gauleiter von Sachsen Martin Mutschmann spricht im Schützenhaus.

31. Juli

Deutsches Reich

Die NSDAP erringt in den Reichstagswahlen 230 Mandate von insgesamt 608 Sitzen.

31. Juli

Döbeln

Die Wahlbeteiligung in Döbeln für die Reichstagswahl liegt bei 94,2%. Die NSDAP wird mit 5364 Stimmen die Partei mit den meisten Simmen.

6. November

Deutsches Reich

Rückgang der Mandate der NSDAP bei den Reichstagswahlen auf 196 Mandate.

1933

14./15. Januar

Döbeln

Es findet der erste Kreiskongress der NSDAP im Schützenhaus statt. Kreisleiter Hermann Groine eröffnet den Kongress. Die Vorträge haben Themen wie Freimaurerei, Judentum, Jesuitentum, Rasse und Volk. Am Abend gibt es einen "Manöverball".

15. Januar

Deutsches Reich

Großer Wahlerfolg der NSDAP in Lippe (Nordrhein-Westfalen).

30. Januar

Deutsches Reich

Reichspräsident Paul von Hindenburg beruft Adolf Hitler zum Reichskanzler.

31. Januar

Döbeln

Vor dem SA Heim in der Bahnhofstraße sammeln sich SA, SS und Stahlhelm Angehörige zu einem gemeinsamen Fackelumzug. Ortsgruppenführer des Stahlhelms Dr. Luley spricht zur Machtübernahme Adolf Hitlers, anschließend spricht der Kreisleiter der NSDAP Hermann Groine. Danach kommt es zu einer großen Kundgebung.

21. Februar

Deutsches Reich

In Sachsen werden alle Demonstrationen der KPD bis auf weiteres verboten.

27. Februar

Deutsches Reich

Brand des in Berlin stehenden Reichstagsgebäudes. Hitler und die NS-Führung beschuldigen die KPD.

28. Februar

Deutsches Reich

Die “Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutz von Volk und Staat” tritt in Kraft. Diese wurde auch als "Reichstagsbrandverordnung" bezeichnet und setzte die Bürgerrechte der Weimarer Verfassung außer Kraft. Sie war ein wichtiger Grundstein bei der Machtübernahme Adolf Hitlers und der Beseitigung des demokratischen Rechtsstaates. Für die Verkündigung wurde der Reichstagsbrand in der Nacht zuvor zum Anlass genommen.

5. März

Deutsches Reich

Bei den letzten Reichstagswahlen mit mehreren Parteien erreicht die NSDAP 288 Sitze (43,9%).

5. März

Döbeln

Zu den Reichstagswahlen liegt die Wahlbeteiligung in Döbeln bei 95%. Die NSDAP erreicht mit 6456 Stimmen die mehrheitliche Zustimmung der Döbelner_innen.

8. März

Deutsches Reich

Erste frühe Konzentrationslager, auch "wilde Konzentrationslager" genannt, entstehen im Reichsgebiet und in Sachsen. So richtet zum Beispiel der SA-Sturm 5/100 in der Jugendburg Hohnstein ein frühes Konzentrationslager ein und im Schloss Colditz werden Funktionäre der SPD kurzzeitig festgehalten.

9. März

Döbeln

Nach einem Propagandamarsch der NSDAP durch Döbeln gibt es eine Kundgebung auf dem Obermarkt, bei welcher NSDAP-Kreisleiter Herman Groine spricht. Anschließen wird die Hakenkreuzflagge gehisst. Die Schwarz-Rot-Goldene Fahne wird unter großem Jubel verbrannt.

10. März

Döbeln

Eine Fahne mit Hakenkreuz wird von der SA am Gebäude der Amtshauptmannschaft gehisst.
Ab diesem Zeitpunkt sind die SA-Mannschaften mit Pistolen bewaffnet. Am Nachmittag werden SA-Patrolien und SA-Posten vor Geschäften jüdischer Firmen aufgezogen. In der Bahnhofstraße werden am Gewerkschaftshaus Fensterscheiben eingeworfen.

11. März

Döbeln

SPD und KPD Stadträte und Stadtverordnete werden ihrer Ämter enthoben.
Paul von Hindenburg und Adolf Hitler erhalten die Ehrenbürgerschaft der Stadt Döbeln.
Der Obermarkt wird in Hindenburgplatz umbenannt und die Rathaustraße wird ab diesem Zeitpunkt Adolf-Hitler-Straße genannt.

14. März

Döbeln

Das Dienstverbot gegen kommunistische Beamt_innen und Lehrer_innen im Land Sachsen, wird auch in Döbeln ausgesprochen.
Paul von Hindenburg dankt dem Rat der Stadt Döbeln für die Ehrenbürgerschaft.
Polizei und SA besetzen das Gewerkschaftshaus und die Geschäftsräume der SPD.
Bilder des ehemaligen preußischen Innenministers Severing werden unter Jubel von SA Angehörigen verbrannt.

1933

22. März

Deutsches Reich

Das Konzentrationslager Dachau in der Nähe von München wird errichtet.

24. März

Deutsches Reich

Das "Ermächtigungsgesetz" wird erlassen. Es gibt der "Hitlerregierung" das Recht, alle Gesetze ohne die Beteiligung des Reichstages zu erlassen.

27. März

Döbeln

Der Döbelner Stadtrat weist Beamt_innen und Angestellte darauf hin, nicht in jüdischen Geschäften einzukaufen.

31. März

Döbeln

Die NSDAP Kreisleitung ruft zum Boykott jüdischer Geschäfte, jüdischer Rechtsanwält_innen und jüdischer Ärzt_innen auf.

1. April

Deutsches Reich

Reichsweiter Boykott jüdischer Geschäfte, Ärzt_innen und Anwält_innen.

1. April

Döbeln

Ein massiver Boykott gegen "Rassejuden" in Döbeln beginnt. Es werden zum Beispiel Plakate mit der Aufschrift "Diese Geschäfte werden nur noch für Vaterlandsverräter geöffnet!", an jüdische Geschäfte angebracht. Für den Abend gibt es einen Aufruf zu einer Massenprotestkundgebung gegen "jüdische Gräuelpropaganda im Ausland", auf welcher Kreisleiter Groine spricht.

4. April

Döbeln

Das ehemalige Volks- und Sportheim Hainichen wird zu einem "KL für politische Schutzhäftlinge" umfunktioniert. Zu diesem Zeitpunkt befinden sich 50 Döbelner - darunter SPD Parteisekretär Arthur Dittrich, Funktionär_innen der KPD und einige Stadtratabgeordnet_innen - im Konzentrationslager.

7. April

Deutsches Reich

Das “Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums” tritt in Kraft. Es erlaubte den nationalsozialistischen Machthaber_innen, politisch missliebige und jüdische Beamt_innen aus dem Dienst zu entfernen.

2. Mai

Deutsches Reich

Zerschlagung der Gewerkschaften und Zwangseingliederung ihrer Mitglieder_innen in die DAF (Deutsche Arbeitsfront).

8. Mai

Döbeln

Die Danksagung Adolf Hitlers zur Ehrenbürgerschaft in Döbeln wird veröffentlicht.

10. Mai

Deutsches Reich

Bücherverbrennung durch die deutsche Student_innenschaft in Berlin und anderen Städten.

21. Mai

Döbeln

Auf einem kommunialpolitischen Kreiskongress der NSDAP werden im Döbelner Schützenhaus 1500 nationalsozialistische Gemeindeverordnete der Amtshauptmannschaft verpflichtet.

1. Juli

Döbeln

Martin Mutschmann und Manfred von Killinger werden Ehrenbürger der Stadt Döbeln.

14. Juli

Deutsches Reich

Die Gesetze „Gesetz gegen Neubildung von Parteien“, „Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ und 28 weitere treten in Kraft.

1933

1. September

Döbeln

"Döbelner Anzeiger" berichtet, dass die Döbelner SA-Mannschaft und Döbelner Amtswalter_innen am Reichsparteitag der NSDAP in Nürnberg teilnahmen.

22. September

Deutsches Reich

Das „Reichskulturkammergesetz“ wird erlassen. Mit der Verabschiedung des "Reichskulturkammergesetzes" bekommt der NS-Staat die Möglichkeit, die gesamte Künstler_innenschaft unter seine Kontrolle zu bringen. Neben der Kontrolle von Künstler_innen fand auch eine Gleichschaltung der Presse statt, wodurch Zeitungen, Rundfunk und Film zu wirkungsvollen Propagandainstrumenten wurden.

4. Oktober

Deutsches Reich

Das „Schriftleitergesetz“ tritt in Kraft. Das Gesetz schafft die rechtliche Grundlage für die Kontrolle der Presseinhalte.

19. Oktober

International

Deutschland tritt aus dem Völkerbund aus.

9. November

Döbeln

Bücher- und Fahnenverbrennung auf den Schießwiesen. Dabei werden auf einem Scheiterhaufen "Zeugnisse marxistischer Ideologie und Symbolik" verbrannt.

12. November

Deutsches Reich

Erste Reichstagswahlen im Einparteienstaat (92% für die NSDAP).

1934

20. Januar

Deutsches Reich

Das „Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit“ tritt in Kraft. Es regelte den äußeren Aufbau der Betriebe und führte in der Wirtschaft das Führerprinzip ein.

23. Januar

Döbeln

Gauleiter von Franken hält eine Kundgebung vor ca. 2000 Menschen im Staupitzbad ab.

26. Januar

International

Deutschland und Polen schließen einen für 10 Jahre geltenden Nichtangriffspakt.

30. Januar

Deutsches Reich

Das “Gesetz über den Neuaufbau des Reiches” wird beschlossen. Durch das Gesetz wird die Souveränität der deutschen Länder aufgehoben, welche nun direkt der Reichsregierung unterstehen.

2. August

Deutsches Reich

Durch den Tod von Hindenburg wird Adolf Hitler dessen Nachfolger als „Führer und Reichskanzler”.

2. August

Döbeln

Es wird ein Trauerfeldgottesdienst für Hindenburg begangen.

24. Oktober

Deutsches Reich

Die Verordnung über die „Deutsche Arbeitsfront“ tritt in Kraft.

2. Dezember

Döbeln

Einweihung des „Hauses der HJ (Hitler Jugend)“ vom Bürgermeister Dr. Denecke.

1935

13. Januar

Deutsches Reich

Durch die Abstimmung im Saargebiet fällt selbiges an Deutschland.

15. Januar

Döbeln

Bei der „Saarfeier“ auf dem Hindenburgplatz spricht Kreisleiter Behr zu den Döbelner_innen. Am Abend findet ein Fackelumzug mit 13000 Beteiligten statt.

1. März

Döbeln

Es findet eine Flaggenhissung anlässlich der „Heimkehr des Saarlandes“ auf dem Hindenburgplatz statt, an welcher ca. 15000 Menschen teilnehmen.

16. März

Deutsches Reich

Die Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht tritt in Kraft.

18. Juli

Deutsches Reich

Zehnjähriges Jubiläum von Adolf Hitlers Buch „Mein Kampf“, es hatte sich bis dahin fast 2 Millionen mal verkauft. Bis 1943 sind es etwa 10 Millionen Exemplare.

15. September

Deutsches Reich

Zum Reichsparteitag in Nürnberg werden die antisemitischen “Nürnberger Gesetze” verkündet.

1936

6. März

Döbeln

Die Besetzung des Rheinlandes wird in Döbeln bekannt gegeben.

20. März

Döbeln

Zur Vorbereitung der „Reichstags- und Führerwahl“ spricht der Reichsleiter der NSDAP Alfred Rosenberg auf einer Kundgebung in der Exerzierhalle vor ca. 15000 Zuhörer_innen.

29. März

Döbeln

Zum „Wahltag“ auf dem Hindenburgplatz, wird Döbeln in 16 Wahlbezirke eingeteilt. Stimmen können für Hitler, Heß, Frick, Göring, Goebbels und Mutschmann abgegeben werden.

30. März

Döbeln

In Döbeln findet eine „Siegesfeier“ für den „Führer“ statt. Bei der Wahl hatten 16685 von 17241 Wahlberechtigten Adolf Hitler ihre Stimme gegeben. Es gab nur 427 Gegenstimmen.

29. März

Deutsches Reich

Bei der Reichstagswahl erhält die Einheitsliste der NSDAP 99% der Stimmen.

1. Mai

Döbeln

Bei der Maikundgebung auf dem Hindenburgplatz (heute Obermarkt) werden die Reden von Goebbels und Hitler per Lautsprecher übertragen.

1. August

Deutsches Reich

In Berlin werden die 11. Olympischen Spiele eröffnet.

25. Oktober

Döbeln

Die Eröffnung des Döbelner Stadtbades anlässlich der Olympischen Spiele im gleichen Jahr wird gefeiert.

12. Dezember

Döbeln

Die NSDAP-Ortsgruppe begeht ihr 10- jähriges Jubiläum.

1937

30. Januar

Deutsches Reich

Das Ermächtigungsgesetz wird für weitere 4 Jahre erlassen.

26. April

International

Fliegerverbände der "Legion Condor" nehmen an der Zerstörung der spanischen Stadt Guernica teil und unterstützen damit die faschistische Falange-Partei Francos.

9. Juni

Döbeln

Bei einer Großveranstaltung zum „Tag der Deutschen Arbeitsfront“ sind ca. 8000 Teilnehmer_innen zugegen.

5. November

Deutsches Reich

Adolf Hitler enthüllt in der Hoßbach-Niederschrift seine Kriegspläne.

1938

13. März

Deutsches Reich

Der "Anschluss" Österreichs wird beschlossen.

13. März

Döbeln

Zum Anlass des „Anschlusses“ Österreichs an Deutschlands findet eine Kundgebung auf dem Hindenburgplatz (heute Obermarkt) statt.

21. Mai

Döbeln

Die letzten zwei jüdischen Schüler_innen (Karl und Ruth Glasberg) werden aus der staatlichen Oberschule „entfernt".

1. September

Döbeln

Ein Lager für "sudetendeutsche Flüchtliche" wird in Döbeln eingerichtet.

24. September

Döbeln

150 Jungen (zwischen 14 und 17 Jahren) aus der Tschechoslowakai treffen am Hauptbahnhof in Döbeln ein. Sie werden im „Haus der HJ" untergebracht.

29. September

Deutsches Reich

Bei der Konferenz von München wird der "Anschluss" der sudetendeutschen Gebiete (heute Tschechische Rebuplik) entgültig beschlossen.

4./5. Oktober

Döbeln

Nach der Besetzung des "Sudetenlandes" in der Tschechoslowakai beginnen in Döbeln die Einquartierungen für "sudetendeutsche Flüchtlinge".

29. Oktober

Döbeln

Wehrmachtsoldaten des Döbelner Standortes kehren aus dem "Sudetenland" zurück.

9./10. November

Deutsches Reich

Es werden mehrere Judenpogrome in deutschen Städten durchgeführt („Reichskristallnacht“).

17. November

Döbeln

Ein Artikel im „Döbelner Anzeiger“ fordert zum allgemeinen Judenhass auf.

1939

15. März

International

Es kommt zum Einmarsch deutscher Truppen in Böhmen und Mähren.

19. März

Döbeln

Anlässlich der Besetzung von Böhmen und Mähren durch die deutschen Truppen findet auf dem Hindenburgplatz (heute Obermarkt) eine Großkundgebung statt. Der Einmarsch wird von der Döbelner Bevölkerung begrüßt und dem Führer Adolf Hiltler wird gedankt.

22. März

Döbeln

Wegen der "Rückgabe" des Memelgebiets durch Litauen an Deutschland erfolgt die allgemeine Beflaggung der Häuser mit Hakenkreuzfahnen.

23. März

International

Deutsche Truppen marschieren ins Memelgebiet ein.

25. März

Deutsches Reich

Der Dienst in der HJ und dem BDM (Bund Deutscher Mädel) wird ab dem 10. Lebensjahr für alle Kinder und Jugendliche Pflicht.

4. bis 11. Juni

Döbeln

Die NSDAP führt ihren 2. Kreistag in Döbeln durch.

22. Juni

Döbeln

Ein Oberleutnant der Luftwaffe berichtet in einem Vortrag über den Einsatz der Legion „Condor“ in Spanien.

1. Juli

Döbeln

Das 1. Infanterieregiment 101 kehrt nach über 250 km langem Fußmarsch aus dem „Protektorat Böhmen und Mähren“ zurück.

1. August

Döbeln

Das 1. Infanterie-Regiment 101 wird Feldeinheit und verlässt Döbeln am 25. August.

25. August

Döbeln

Das Ergänzungsbataillon hört auf zu bestehen und die Mannschaften kommen zum Infanterie-Ersatzbataillon 475 in der Demmeringkaserne.
Die Offiziere und Ausbildungsmannschaften begründen das für den Mobilisierungfall vorgesehene 3. Bataillon des Infanterie-Regiments 456. Dieses wird am 3.9. an die Front nach Polen abgestellt.

1939

1. September

Drittes Reich

Die Deutsche Wehrmacht marschiert in Polen ein und löst damit den Zweiten Weltkrieg in Europa aus.

3. September

International

Es kommt zur Kriegserklärung der Westmächte (Frankreich und Großbritannien) an Deutschland.

4. September

Döbeln

Die ersten Anzeigen gefallener Soldaten erscheinen im “Döbelner Anzeiger”. Der Erlass der „Kriegswirtschaftsordnung“ wird bekannt gegeben.

25./26. September

Döbeln

Die ersten polnischen Kriegsgefangenen treffen in Döbeln ein. Es handelt sich um etwa 1000 Gefangene die auf 17 Lager um Döbeln verteilt werden. Sie müssen Zwangsarbeit (vorwiegend Erntearbeit) verrichten.

1940

26./27. Januar

Döbeln

Es treffen 550 „volkdeutsche Rückwanderer“ aus Polen (überwiegend Frauen und Kinder) in Döbeln ein. Sie werden vorübergehend im "HJ-Heim" untergebracht.

8. März

Deutsches Reich

Mit dem “Polenerlass” treten massive und diskriminierende Sondervorschriften für polnische Zwangsarbeiter_innen in Kraft.

9. April

International

Der Überfall auf Dänemark und Norwegen durch die Wehrmacht beginnt.

30. April

International

Es wird das erste polnische Ghetto in Lodz (Litzmannstadt) eingerichtet.

3. Mai

Döbeln

Im "Döbelner Anzeiger" wird bekannt gegeben, dass Rudolf Heß am 1.5. in Essen die Döbelner "Falken- Kakao- und Schokoladenwerke" als sächsischen NS-Musterbetrieb mit der „Goldenen Fahne“ ausgezeichnet hat. Die Fahne wird der Belegschaft feierlich präsentiert und überreicht.

10. Mai

International

Mit dem Angriff der Deutschen auf Holland, Belgien, Luxemburg und Frankreich beginnt der "Westfeldzug".

19. bis 23. Juni

Döbeln

Der Zirkus "Sarrasani", welcher von einer Welttournee zurückgekehrt ist, gastiert mit „20 Weltsensationen und 250 Tieren“ in Döbeln. Es wird auch die „Original-Kolonial-Völkerschau" gezeigt.

1. Oktober

Döbeln

Eine Bekanntmachung im "Döbelner Anzeiger" lautet: „Die Geschäfte sind um 14.30 Uhr zu schließen, um die Rückkehr der Truppen des Bataillons 101 nach 14- monatiger Kampfzeit durch die Bevölkerung gebührend feiern zu können. Die Truppe paradiert am Standortältesten und Kreisleiter Behr auf der Kreuzung Bahnhofstraße /Burgstraße vorüber".

1941

6. April

International

Die Deutsche Wehrmacht greift Jugoslawien und Griechenland an.

22. Juni

International

Beginn des deutschen Angriffs auf die Sowjetunion.

23. Juni

Döbeln

Auf dem Hindenburgplatz spricht am Abend Kreisleiter Rudolph Behr zum Thema: "Deutschland marschiert - von Adolf Hitler geführt".
Außerdem müssen sich alle Staatsangehörigen der UdSSR, welche über 15 Jahre alt sind, innerhalb der nächsten 24 Stunden bei der nächsten Ortspolizeibehörde melden.

31. Juli

Deutsches Reich

Hermann Göring beauftragt Reinhard Heydrich mit der völligen “Evakuierung” der europäischen Jüd_innen in den Osten Europas.

31. Juli

Döbeln

Der von 1931 bis 1934 in Döbeln tätige Kreisleiter Hermann Groine fällt als Oberscharführer einer Panzerkompanie der Leibstandarte „Adolf Hitler“ bei Zibermanowska. Eine Gedenkverantaltung findet in der DAF-Kreisverwaltung am 22.8. statt.

3. September

International

In Auschwitz I werden Versuchsvergasungen von Menschen mit dem Gift Zyklon B durchgeführt.

19. September

Deutsches Reich

Der “Judenstern“ wird für alle Jüd_innen im Dritten Reich Pflicht.

27./28. September

International

Bei einem Massaker in Babi Jar nahe Kiew kommen in 48 Stunden etwa 34000 Jüd_innen ums Leben.

1941

20. Oktober

Deutsches Reich

Es werden erste Deportationen von Jüd_innen aus dem Deutschen Reich angeordnet.

24. Oktober

Döbeln

Der NS-Gauleiter von Sachsen und Reichsstatthalter Martin Mutschmann gastiert in der Stadt Döbeln.

23. Oktober

Deutsches Reich

Ausreiseverbot für alle Jüd_innen aus dem Dritten Reich.

7. Dezember

International

Japanische Kampfflugzeuge greifen Pearl Harbor an.

11. Dezember

International

Deutschland erklärt den U.S.A. den Krieg.

1942

15. Januar

Döbeln

Ab sofort ist der stellvertretende Kreisleiter Rehfeld Kreisleiter der NSDAP in Döbeln. Der bisherige Kreisleiter Rudolf Behr wird zum Kriegsdienst eingezogen.

20. Januar

Deutsches Reich

In Berlin findet die „Wannseekonferenz“ statt. Hauptzweck der Konferenz ist es, die Deportation der gesamten jüdischen Bevölkerung Europas zur Vernichtung in den Osten in den Grundzügen zu organisieren und zu koordinieren.

23. Februar

Döbeln

Auf einem Dienstappell der NSDAP spricht der Gauleiter von Sachsen Martin Mutschmann in Döbeln.

16. März

International

Die ersten Deportationszüge erreichen das Vernichtungslager in Belzec.

26. März

International

Mit der Ankunft der ersten Deportationszüge beginnt im Vernichtungslager Auschwitz II die massenhafte Ermordung von Jüd_innen aus ganz Europa.

13. August

Döbeln

Der Kapitänleutnant Helmut Rosenbaum, welcher in Döbeln geboren wurde, erhält das Ritterkreuz für seinen Einsatz im U-Boot-Krieg. Er versenkte am 11.8.1942 im Mittelmeer den britischen Flugzeugträger „Eagle“.
Rosenbaum wird als erster Ritterkreuzträger Döbelns gefeiert.

12./13. September

Döbeln

Die Wehrkampftage der SA Standarte 139 finden in Döbeln statt. 110 Mannschaften beteiligen sich mit 600 SA-Leuten. Einige Schauvorführungen und 6 ausgeschriebene Wehrkrämpfe wechseln einander ab.

23. September

Döbeln

Die "Segelflugübungsstelle" des NSFK-Sturmes 7/39 in Döbeln hat die Aufgabe übernommen, in monatlichen Lehrgängen 25 bis 30 Hitlerjungen der "Flieger-HJ" im Gleitflug als erste fliegerische Ausbildung bis zur A-Prüfung vorzuschulen. Seit Bestehen der Übungsstelle Döbeln sind 251 Flugschüler ausgebildet worden.

7. November

International

Beginn der Landung von alliierten Truppen in Nordafrika.

1943

31. Januar

International

Die Schlacht um Stalingrad endet zugunsten der Roten-Armee.

1. März

Döbeln

Aufgrund der “Stalingrad-Niederlage” bleiben alle Unterhaltungsstätten bis 1.6. geschlossen.

22. Februar

Deutsches Reich

Die Todesurteile gegen die Geschwister Scholl (Widerstandskämpfer_innen der Weißen Rose) werden vollstreckt.

13. Mai

International

Die letzten deutschen Streitkräfte in Nordafrika kapitulieren.

11. Juni

Deutsches Reich

Heinrich Himmler ordnet die Liquidierung aller polnischen Ghettos an.

25. Juli

International

Es kommt zum Sturz Mussolinis und des faschistischen Regimes in Italien.

1944

6. Juni

International

Die Invasion der Alliierten Streitkräfte in Frankreich startet ("D-Day").

3. Juli

International

Die Streitkräfte der Roten-Armee erobern Minsk zurück.

20. Juli

Deutsches Reich

Durch Graf von Stauffenberg kommt es zu einem Attentats- und Staatsstreichversuch der deutschen Militär-Opposition gegen Adolf Hitler.

31. Juli

International

Den Alliierten Truppen gelingt der Druchbruch an der "Westfront".

25. August

International

Die französische Hauptstadt Paris wird befreit.

21. Oktober

Döbeln

Anlässlich der Bildung des "Döbelner Volkssturms" werden alle Männer und Jugendlichen zwischen 16 und 60 Jahren zur Teilnahme an einer Kundgebung auf dem Hindenburgplatz aufgerufen.

16. Dezember

Deutsches Reich

Die Ardennenoffensive beginnt. Es ist der letzte Versuch, der Wehrmacht die westalliierten Kräfte zu schlagen.

1945

27. Januar

International

Das Vernichtungslager Auschwitz wird von Sowjettruppen befreit. 7600 Häftlinge befinden sich zu diesem Zeitpunkt noch im Lager.

13./14. Februar

Deutsches Reich

Bombardierung der Stadt Dresden durch westalliierte Bomberverbände.

13./14. Februar

Döbeln

Ein Lichtschein am nächtlichen Himmel zeigt, dass Dresden bombardiert wird. Das "NSKK Döbeln" rückt mit vier Lkw zum Einsatz nach Dresden aus. Der geplante Einsatzort ist hinter dem Hauptbahnhof Dresden.

21. März

Döbeln

Nachdem ab Januar per Eisenbahn Flüchtlinge aus Ostpreußen, Pommern und Schlesien in Döbeln eintreffen, kommen nun Pferdetrecks aus Ober- und Niederschlesien. Die Pferde müssen zur Musterung für den Kriegseinsatz in die Kaserne.
Mit dem Flüchtlingsstrom kommen viele Katholiken nach Döbeln, besonders aus Oberschlesien, später auch aus Ostpreußen, Schlesien, dem Sudetenland, Ungarn und Rumänien.

14. April

Döbeln

Ein "Todesmarsch" mit mehreren hundert KZ Häftlingen des Arbeitslagers "Ton und Silikatwerke Colditz" (Außenlager des KZ Buchenwalds) passiert Döbeln.
In Döbeln trennt sich die Menschenkolonne schließlich. Ein Teil marschiert die Dresdner Straße über Zschackwitz-Pertersberg nach Nossen. Der Haupttrupp geht in Richtung Niederstriegis-Roßwein.
Am Schweizerhaus brechen sieben Häftlinge wegen Entkräftung zusammen. Sie werden von SS-Wachmännern erschossen.

1945

22. April

Deutsches Reich

Sowjetische Einheiten dringen in das Stadtgebiet Berlins ein.

24. April

Döbeln

In Döbeln treffen erneut Flüchtlinge mit großen und kleinen Wagen ein.

25. April

Deutsches Reich

Der erster Kontakt der Westalliierten Streitkräfte und Sowjettruppen ereignet sich bei Torgau an der Elbe.

25. April

Döbeln

Der "Döbelner Anzeiger" meldet: "Die Stadt ist voller Menschen". Es handelt sich hierbei um viele Flüchtlinge der "Ostgebiete".

30. April

Deutsches Reich

Adolf Hitler begeht Selbstmord in der Reichskanzlei in Berlin.

1. Mai

Döbeln

An diesem Nachmittag werden auf dem Niedermarkt Flugblätter mit der Aufschrift "Adolf Hitler für Deutschland gefallen” verteilt. Die Kreisleitung der NSDAP Döbeln hat Halbmast geflaggt, die Kaserne jedoch nicht.
Viele Döbelner_innen kommen der Aufforderung nach, schwarze Schleifchen aus dem Fenster zu hängen.

6. Mai

Döbeln

Östlich und westlich von Döbeln stehen sich 5 bzw. 7 Kilometer von einander entfernt sowjetische und amerikanische Truppen gegenüber.

Ein angesagter Vortrag in der Schokoladenfabrik zum Thema „Über das Wirken und den Heldentod des Führers“ wird wegen der eintretenden Umstände abgesagt.

Der Kampfkommandant Adler und der Kreisleiter Rehfeld sind in den Gefechtsstand ins Stadtgut Greußnig geflüchtet. Oberbürgermeister Dr. Gottschalk kann sich beim Herannahen der Roten Armee zu keinem Entschluss aufraffen, denn er habe keinen Befehl vom Kampfkommandanten, die Stadt zu übergeben. Er ergreift daraufhin im Auto die Flucht und folgt damit den bereits verschwundenen Rehfeld und Adler.
Der Polizeichef, Hauptmann Berger, verschwindet ebenfalls.

Otto Neuhäuser hatte sich in Richtung Bahnhof begeben und gerufen: „Weiße Fahnen heraus, sie kommen!“ Elektromeister Herbert Näcke fährt mit seinem Motorrad und einer Parlamentfahne der Roten Armee entgegen.
In der Villa Selma finden kurze Verhandlungen statt. Sowjetische Truppen der 1. Ukrainischen Front nehmen Döbeln kampflos ein. Damit wird Döbeln zur „goldenen Stadt“.

So endet das NS-System und die Vollmacht der NSDAP in Döbeln und die Stadt gehört nun zur sowjetischen Besatzungszone.

An diesem Tage kommt es in Döbeln zu 10 Selbstmorden, darunter befindet sich die Familie Saupe. In den folgenden Tagen kommt es zu weiteren Selbsttötungen. Insgesamt sind es schließlich 58 Personen.

1945

8./9. Mai

Deutsches Reich

Mit der Unterzeichnung der Bedingungslosen Kapitulation Deutschlands endet der Zweite Weltkrieg in Europa.

22. Mai

Döbeln

Laut Anordnung des Bürgermeisters und der Kommandatur haben alle Flüchtlinge binnen drei Tagen in ihrern Heimatort zurückzukehren. Wer sich nach diesem Termin noch in Döbeln aufhält, wird verhaftet. Ausgenommen sind Mütter, die Kinder bis zu einem halben Jahr betreuen. Döbeln hat über 10 000 Flüchtlinge und Bombengeschädigte.

Juli

Döbeln

In Döbeln werden Flüchtlingslager eingerichtet. Sie waren vorher meist Lager für Zwangsarbeiter_innen. Es werden dadurch fast 2000 Plätze für Flüchtlinge bereitgestellt.

2. September

International

Mit der Unterzeichnung der Kapitulation Japans endet der Zweite Weltkrieg auch im Rest der Welt.

1. Oktober

Döbeln

Anweisung der Landesverwaltung: "Alle Umsiedler, die bis heute heimatlos in Sachsen sind, sind einzubürgern und erhalten Wohnrecht in ihren Aufenthaltsorten."
Dementsprechend sollen in Döbeln 3 800 Personen eingebürgert werden

1946

Döbeln

In Döbeln sollen weitere 5000 Menschen aus Schlesien untergebracht werden.
Inzwischen halten sich Anfang 1946 insgesamt 7206 Flüchtlinge/Umsiedler_innen in Döbeln auf.
Ihre Anzahl sinkt bis Ende 1946 auf 6188 Personen.

9. März

Döbeln

Der Landesnachrichtendienst weist daraufhin, dass das Wort „Flüchtlinge“ nicht mehr verwendet werden soll. Es sei mit „Umsiedler“ zu ersetzen

9. November

Döbeln

Laut einer Verordnung stehen jeder Person 9m² Wohnraum zu.
5000 Umsiedler_innen müssen bis zum Einbruch des Winters untergebracht werden.
Döbeln hat ca 8000 Haushalte, 3000 davon können keine Umsiedler_innen mehr aufnehmen.
Ende 1946 sind in Döbeln 6 188 Umsiedler_innen registriert

1947

Döbeln

Dem Bezirk sind 45 000 Umsiedler_innen zugewiesen worden. Döbeln hat 30 700 Einwohner_innen.
Es herrscht große Not. Das Wirtschaftsamt der Stadt kann "mit allen Zuteilungen selbst den Mindestbedarf nur zu einem kleinen Teil decken".
27% der Döbelner Bevölkerung sind Flüchtlinge und Vertriebene.

9. Januar

Döbeln

20 Heimkehrer aus Kriegsgefangenenlagern des Donezbeckens und Urals treffen nach Quarantäne in Döbeln ein.
Im Landratsamt erhalten die, welche keine Angehörigen haben, 1 Wolldecke, 1 Schlafanzug, 1 Hemd, 1 Unterhose und 1 warme Unterjacke. Sie werden in Dörfern um Döbeln einquartiert.

Der Zeitstrahl stellt in einer chronologischen Reihenfolge Döbelner Ereignisse internationalen Ereignissen gegenüber.

Um den Zeitstrahl zu verschieben können auch die Pfeiltasten (files/layout/timeline_prev.png files/layout/timeline_next.png) der Tastatur genutzt werden.

Fachliteratur zur Erstellung des Zeitstrahles waren für die regionalen Ereignisse

Stadt Döbeln, Ehrenamtliche Arbeitsgruppe Döbelner Heimatfreunde am Stadtarchiv (Hrsg.): Chronik 2000 - Geschichte der Stadt Döbeln. Beucha 1999.

für die sächsischen und internationalen Ereignisse insbesondere

Brenner, Hans/ Heidrich, Wolfgang/ Müller, Klaus-Dieter/ Wendler, Dietmar (Hrsg.): NS-Terror und Verfolgung in Sachsen. Von den Frühen Konzentrationslagern bis zu den Todesmärschen (1. Auflage), Dresden 2018.

und

Hofer, Walther (Hrsg.): Der Nationalsozialismus. Dokumente 1933 - 1945 (49. Auflage), Frankfurt am Main 2004.